Kranichbeobachtungen
„Trompeter“ auf der Durchreise

Wer ihn einmal gehört hat, vergisst ihn seinen Lebtag nicht mehr: Die Rede ist von dem kehlig-hallenden Ruf des Kranichs, dessen Klang stark an eine Trompete erinnert. Ist dieses Ohr-Erlebnis bei einem einzelnen Kranich schon sehr imposant, sind die markanten Schreie eines ganzen Schwarms definitiv ein Garant für Gänsehaut. Willkommen im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Gleich zwei Mal im Jahr können Besucher hier ein audiovisuelles Ereignis sondergleichen genießen. Denn zwischen Mitte März und Anfang April sowie von September bis Oktober ist Kranichzeit! Dann machen 50.000 bis 60.000 der imposanten Großvögel in den flachen Bodden- und Seengewässern halt, um sich hier, im bedeutendsten Rastgebiet Zentraleuropas, für den Weiterflug in den Süden zu stärken und Kraft zu tanken. Im Anschluss geht es auf große Flugreise in Richtung der Winterquartiere in Spanien, Südfrankreich oder Nordafrika.

 

 

Von Vögeln des Glücks und Glücksvögeln

Auf den abgeernteten Getreide- und Maisfeldern gehen die in Schiefergrau gekleideten Durchreisenden auf Nahrungssuche – Besucher können diesen mythischen Augenblick in angemessener Entfernung von einigen Hundert Metern beobachten. Frühaufsteher bekommen sogar Gelegenheit, die streng monogam lebenden Tiere – Paare bleiben meist ein ganzes Leben lang zusammen – in den frühen Morgenstunden beim Balztanz zu bespitzeln. Aber auch diejenigen, die die bis zu 1,20 Meter großen graugefiederten Gentlemen im keilförmigen Anflug auf das Nachtquartier oder beim majestätischen Stelzen in den Flachwasserzonen beobachten können, nehmen eine Reihe unvergesslicher Momente mit nach Hause. „Vögel des Glücks“ werden die Kraniche auch genannt – man muss allerdings kein Glücksvogel sein, um die mit einer Flügelspannweite von 2,45 Metern ausgestattete Prominenz beobachten zu können. Schließlich gibt es gleich eine ganze Reihe geführter Wanderungen, ausgewiesener Beobachtungshütten, Aussichtsplattformen oder auch Ausflugsschiffe, die genau dafür ideale Bedingungen bieten.

Rücksicht ist die oberste Pflicht!

Vorsicht und Rücksicht sind allerdings immer oberstes Gebot: Denn wie es sich für richtige Stars gehört, legen auch Kraniche eine gewisse Scheu an den Tag, wenn es um Paparazzi geht, die ihnen zu nah auf das Gefieder rücken wollen. Teleobjektive und Ferngläser gehören also zur Pflichtausrüstung bei jeder Fotosafari. Denn schon bei der geringsten Störung schrecken die Vögel auf und erheben sich in die Lüfte. Dabei büßen sie wichtige Energie ein, die sie dringend für den Weiterflug benötigen.

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Cornelia Röse

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